Das Gewebe des Lebens

Ein faszinierendes Netz

Formgebendes und trennendes Gewebe

Faszien (Zeichnungen von Lukas Frefel) sind Gewebeschichten,  die unserem Körper seine innere und äussere Form geben, und nur aufgrund beider Komponenten (Fasern und Flüssigkeit) Stabilität und zugleich Beweglichkeit gewährleisten. Sie umhüllen den Körper als Ganzes, sie umhüllen aber auch alle seine Teile, die Muskeln, Sehnen und Knochen ebenso wie die Organe, die Gefässe und die Nerven, sogar das Gehirn und das Rückenmark. Faszien bilden so die Grundsubstanz des Lebendigen.

Die Psyche steuert die Faszienspannung

Und Faszien sind noch mehr. Sie schreiben ständig die Geschichte unseres Denkens, unseres Fühlens und unseres Tuns mit. Sie bilden eine Brücke zwischen der Aktivität unserer Muskeln und unseren Emotionen. Sie stehen in Verbindung mit unseren Nerven und unserem Gehirn. So senkt eine innere Gelassenheit unsere Körperspannung, Stress hingegen kann die Grundspannung unserer Faszien steigern. Und eine hohe Spannung der Faszien wirkt sich wiederum auf unser Inneres aus, wir fühlen uns gestresst und finden keine Ruhe...

 

Faszien verbinden

Sie sind vom Anfang unseres Lebens bis hin ins hohe Alter das Bindeglied zwischen allem, was unseren Körper und unsere Person ausmacht - sie sind das Gewebe, des Lebens  (Peter Schwind) oder das Organ der Form (Francisco J. Varela). Es ist ein endloses Netz - alles ist mit allem verbunden!

 

Faszien haben viele Aufgaben

Faszien sind zahlreich mit sympathischen Nervenendigungen durchsetzt und wirken so auf unser vegetatives Nervensystem. So regeln sie lebenswichtige Funktionen wie die Atmung, Verdauung und diverse Organtätigkeiten. Faszien können wie die Augen, Ohren und die Haut als ein Sinnesorgan bezeichnet werden. Sie überschütten dank ihrer hohen Anzahl an Rezeptoren unser Gehirn mit unzähligen Sinnesempfindungen. Faszien spielen eine überragende Rolle bei der Krafterzeugung und sind für die Gesamtbeweglichkeit unseres Körpers zuständig. Zudem wird die Lymphe zwischen den Faszien abgeleitet, bei einem Stau verkleben die Faszien infolge Fibringerinnung.

 

Ursache und Folge verklebter Faszien

Faszien reagieren auf Gewohnheit, Bewegungsmangel und Immobilität, auf Verletzungen, Entzündungen und Operationen, sowie auf Stress/emotionale Belastungen! Sie verkleben, verfilzen und ziehen sich zusammen. So kann die Beweglichkeit stark eingeschränkt und schmerzhaft werden, der Muskel kann sich nicht mehr entfalten, verspannt sich und auch der natürliche Flüssigkeitsaustausch der Organe, sowie deren Bewegung bei der Atmung werden behindert.