Faszien faszinieren

Genauer hingeschaut

Definition

Binde- und Trenngewebe = Universalbaustoff im Körper, bestehend aus festen Fasern (formgebend), aus Elastin (ermöglicht die Dehnbarkeit) und einer wässrigen Grundsubstanz (Matrix).

 

Als Faszien werden die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes bezeichnet.

Dieses Netz kann dehnbar als auch dicht, reiss- und zugfest oder lose und weich sein.

 

Zahlen und Fakten

  • Jeder Mensch trägt 18-23 kg Bindegewebe mit sich
  • Faszien sind das grösste Sinnesorgan, grösser als die Haut
  • Das Bindegewebe speichert 1/4 des gesamten Körperwassers
  • Bindegewebe reagiert auf Belastung und Anforderung und passt sich laufend an
  • Es erneuert sich ständig, allerdings nur sehr langsam, innerhalb von 2 Jahren haben sich alle Fasern ausgetauscht
  • Im Alter nimmt der Wasseranteil im Bindegewebe ab und die Fasern verfilzen zunehmend 

Faszien sind Reizmelder

laut neusten Erkenntnissen übersteigt die Anzahl verschiedener Sensoren (Reizmelder) und Nervenendigungen im Fasziengewebe rund um den Muskel die Anzahl derer im Muskel selbst liegenden um ein Vielfaches. Dies gilt insbesondere für die Schmerzmelder - Schmerzen entstehen demnach vor allem in den Faszien und nicht im Muskel...


Integrale Faszientherapie ist nicht symptom- sondern ursachenbezogen

Wenn der ganze Körper miteinbezogen wird und die Faszien in zusammenhängenden Ketten gelöst werden, kann ursächlich behandelt werden. So wird also die gesamte Fasziengeschichte eines Menschen mit all seinen Verletzungen und Verklebungen aufgearbeitet und an ihrer Ursache behandelt. Dabei muss immer daran gedacht werden, dass ALLES mit ALLEM verbunden ist!!! Willkommene Nebenwirkungen können besserer Schlaf, allgemeine Leistungssteigerung, Verbesserung von Hautunreinheiten, emotionale Ausgeglichenheit, ... sein.

 

Nicht die Grösse einer Narbe ist massgebend

Eine von aussen betrachtet schöne Narbe weist in der Tiefe oft Zerstörungen an innerem sensiblem Gewebe auf, die zum Beispiel ein Organ oder eine andere Struktur dauerhaft beeinträchtigen und deren Versorgung stören kann.


Moderne und gewisse minimalinvasive Operationstechniken (Knopflochtechnik) hinterlassen zwar kleinere Eingriffe im inneren Gewebe, doch es wird immer noch sehr viel Faszien-gewebe durchtrennt, teilweise sogar mehr als früher, da man unauffällige und kosmetisch weniger störende Einstichstellen sucht, die jedoch weit entfernt vom eigentlichen Operationsort liegen (Bauchnabel für Blinddarm oder Gallenblasenentfernung). Dies führt dazu, dass ganze Faszienschichten über längere Strecken voneinander gelöst werden. Das optimale Rezept um faszienschonend zu operieren fehlt bisher...